Nun sind und waren die Gustorfer schon immer als für ihre Sache eigenwillig und traditionsbewusst bekannt, was dankenswerter Weise durch die Bericht und Erzählungen von Hauptlehrer Josef Bremer bestens und vielfach belegt ist. Und in einer Zeit, in der in vielen Nachbarorten aufgrund von Nachwuchsproblemen die Grenadiere vermehrt von der klassischen Grenadieruniform abwichen und in ihren Reihen grau - blaue Uniformen im Schnitt von Waidmannsröcken und Jägerhüten zuliessen, entwickelten Gustorfs Grenadiere ein neues Selbstbewusstsein. Erst vor wenigen Jahren hatte sich der 1. Grenadierzug “Gustorfer Hofschützen” mit fast ausschliesslich jungen Mitgliedern wieder gegründet. Die Jugendlichen trugen ihren Frack und Zylinder bei den Mannschaftsdienstgraden bzw. den blauen Waffenrock mit federgeschmückten Zweispitz bei den Offizieren genau so stolz und selbstbewusst wie ihre älteren und gestandenen Grenadierkameraden. Und als sich abzeichnete, dass der amtierende Regimentsmajor Peter Körfer anschickte Oberst zu werden, so war es nicht verwunderlich, dass aus den Reihen der Grenadiere die Forderung laut wurde, diese Position in die des Grenadiermajors umzuwidmen, damit dem Corps endlich die ihm zustehende Führung und Bedeutung zu käme. Mit überwältigender Mehrheit wählte die Grenadierversammlung Edi Schnorrenberg vom freiwillig dem Grenadiercorps angeschlossenen Saappeurcorps zu ihrem ersten Major. Als Adjudant fand sich schnell Dieter Häntzschel ebenfalls von den Sappeuren. Und im Gegensatz zum Jägermajor, der zu dieser Zeit bei den Umzügen auf ein Pferd verzichtete, gab Schnorrenberg schnell zu erkennen, dass er der Bedeutung des Corps angemessen zu Pferde voran reiten werde. Diesem Beispiel folgte dann später auch der neue Jägermajor Hermann “Hermi” Franzen. Dies war für den stellvertretenden Leiter des städtischen Schulamtes eine neue Herausforderung, denn seit seiner ersten Kirmes im Jahr 1956 hatte er an den Umzügen bei seinen Sappeuren nur zu Fuß teilgenommen. Hilfreich zur Seite standen dem neuen Grenadiermajor besonders in der Anfangszeit die bereits erwähnten Jungs vom ersten Grenadierzug unter der Leitung von Dietmar Klöhter. In seiner Amtszeit regelte Edi Schnorrenberg zum Teil gemeinsam mit seinen Kollegen aus der Generalität bzw. aus dem Vorstand die Ehrenabende sowie die langatmige Geschenkprozedur bei der Krönung neu und initiierte im Grenadiercorps eine Reihe von Neuerungen, sei es der Grenadierorden, der Corpszuschuss für Großfackeln oder das Grenadierschießen, das aus dem jährlichen Terminreigen nicht mehr wegzudenken ist und sich zu einer festen und beliebten Größe entwickelt hat. Nach nun mehr als 50 Jahren als aktiver Schütze und 17 Jahren als Grenadiermajor möchte der heute 70jährige nicht noch mal einmal für eine Amtszeit kandidieren. Ähnlich wie auch bei der Feuerwehr und im Elferrat des Närrischen Sprötztrupps möchte er lieber im Hintergrund mit Rat und Tat zur Seite stehen. Weiterhin aktiv bleibt er aber als Präsident des Angelsportvereins Gustorf - Gindorf und als Jagdpächter, wenn es heißt auf Nieder- und Hochwild anzulegen. Und natürlich wird er gemeinsam mit Ehefrau Adele seine Enkel betreuen. Neben Sohn Uwe, der im Jägercorps mitmaschiert, ist Enkel Tobias Mitglied im 2. Grenadierzug. Der hat das Potential sich wie seinerzeit der 1. Grenadierzug zu einer festen Säule des Grenadiercorps zu entwickeln. Und Enkel Marcel wird sich, sobald er das Schützenalter erreicht hat, sicherlich auch recht bald einer Schützengemeinschaft anschließen. |